Die Unterrichtsentwicklung und damit die Professionalisierung unseres Kerngeschäftes ist ein sehr hohes Anliegen unserer Schule. Aus diesem Grund ist das Kooperative Lernen ein wichtiger Eckpfeiler unseres Schulprogramms.
Grundsatz ist, dass alle Schüler in der Klasse in jeder Phase aktiv am Unterrichtsgeschehen teilhaben. Dabei sieht das Konzept immer folgenden Dreierschritt vor: Denken – Teilen – Präsentieren.
Denken heißt, dass sich jeder Schüler mit dem Inhalt alleine auseinandersetzt (Einzelarbeit)
Teilen heißt, dass sich die Schüler über ihr Verständnis des Inhalts mitteilen (Partner-/ Gruppenarbeit)
Präsentieren heißt, die Schüler können den Inhalt mit einer geeigneten Methode vorstellen (Präsentation).
Unsere Schule unterstützt alle kooperativen Lernformen um möglichst flächendeckend eine hohe Qualität des Unterrichts zu gewährleisten.
Dabei profitiert die Schule von einer ausgebildeten Kollegin, die auch für das Kompetenzteam NRW in diesem Bereich moderiert. Sie organisiert entsprechende schulinterne Fortbildungen, steht für Rückkopplungsgespräche zur Verfügung, engagiert sich als Coach für Kollegen und begleitet das Einüben des Kooperativen Lernens in den Klassen.
Um den Prozess einzuleiten, besuchte das gesamte Kollegium im Schuljahr 2006/2007 eine Hauptschule in Ransbach-Baumbach, deren Unterrichtskonzept ausschließlich auf kooperativen Lernformen aufgebaut ist. Nach dieser Hospitation beschloss unser Kollegium auch an unserer Schule das Kooperative Lernen im Unterricht zu implementieren.
Sie Schulleitung hat in den Stufen 5 bis 7 eigene Komet-Stunden eingerichtet und als Unterrichtsfach im Stundenplan verankert. Komet steht dabei als Abkürzung für Kommunikation und Methoden. In diesen Stunden werden mit den Schülern fachunabhängig Kompetenzen im Bereich Kommunikation und Methoden eingeübt, die dem Konzept des Kooperativen Lernens entnommen sind.
Zum Unterricht in diesen Stunden sowie zur Weiterführung der kooperativen Lernformen gibt es ein schuleigenes Curriculum, das für jede Stufe die Lerninhalte verbindlich festlegt. Während die Inhalte des Curriculums in den Stufen 5 bis 7 besonders in den Komet-Stunden eingeübt und dann auf den anderen Unterricht übertragen werden, werden die Inhalte des Curriculums in den Stufen 8 bis 10 im Unterricht mit eingebaut.
Zur Professionalisierung der Kollegen finden jährlich schulinterne Fortbildungen statt, die das Einüben und Umsetzen der Module aus dem Curriculum beinhalten. Die wesentlichen Kompetenzen sind dabei Kommunikation, Texterschließung, Strukturierung und Präsentation. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass alle Kollegen die Inhalte des Kooperativen Lernens verinnerlichen. Der Besuch dieser Fortbildungen ist z.T. freiwillig. Unsere Moderatorin auf diesem Gebiet steht das ganze Schuljahr über für Rückkopplungsgespräche zur Verfügung.
Darüber hinaus sind die Komet-Stunden in den Stufen 5 und 6 als Teamteaching-Stunden organisiert. Dies bedeutet, dass in diesen Stunden die Klassenleitung zusammen mit unserer Moderatorin im Unterricht ist. Sie dient dabei als Coach und unterstützt die Kollegen auf diese Weise in der Praxis bei der Umsetzung des Kooperativen Lernens. Die Kollegen gewinnen so an Sicherheit, und die Bereitschaft kooperative Lernformen im Unterricht anzuwenden steigt.
Eine weitere Unterstützung bildet das Schülerarbeitsheft, das für den Unterricht der Komet-Stunden für jedes Kind angeschafft wird. Das Arbeitsheft beinhaltet alle Module des kooperativen Lernens.
Zur optimalen Umsetzung von kooperativen Lernformen im Unterricht braucht man mehr Zeit im Unterricht. Deshalb wurde auch in diesem Zusammenhang die Umstellung von 45 Minuten auf 60 Minuten je Unterrichtsstunde mit dem Kollegium diskutiert. So wurde die Konzeption der 60-Minuten-Stunden dem Kollegium im Dezember 2010 vorgestellt und eine Delegation unserer Schule besuchte im Frühjahr 2011 eine Ganztagshauptschule mit 60-Minuten-Taktung in Mülheim an der Ruhr. Die Eindrücke wurden in einer Lehrerkonferenz dem Kollegium mitgeteilt, und ein erstes Stimmungsbild zeigte, dass es einstimmiges Interesse gibt von 45-Minuten auf 60 Minuten-Stunden zu wechseln. Die Umstellung auf 60 Minuten-Stunden ist für das Schuljahr 2012 / 2013 angedacht.
Unsere Schule hat ein Lernstudio für das kooperative Lernen eingerichtet, den Präsentationsraum. Dieser ist so ausgestattet, dass alle benötigten Medien wie etwa Flipcharts oder Stelltafeln für Schülerpräsentationen in diesem Raum bereit stehen. Dort können dann Schüler ihre Arbeiten optimal vorbereiten und vortragen.
In der Lehrerbibliothek steht eine Sammlung zum Kooperativen Lernen zur Verfügung. Somit kann jeder Kollege auf entsprechendes Material zurückgreifen und dies ergänzen mit dem Ziel, diese Sammlung ständig zu erweitern.