Berlin und andere Landeshauptstädte

Berlin hat einiges zu bieten. Da wäre der Reichstag, das Brandenburger Tor, die Museen und vieles mehr. Eine Berlinfahrt für eine Zehnte Klasse so zu planen, dass die Besucher am Ende zufrieden, ist daher nicht einfach, vor allem wenn die Fahrt sich lediglich über drei Tage zieht, inklusive Hin- und Rückreise. Die Reduzierung auf das Wesentliche lag also im Vordergrund der Planung. Eine frühe Anreise und eine anschließende Stadtführung lag nahe, leider spielte das Hotel nicht mit und ließ uns knapp zwei Stunden auf unsere Zimmer warten. Diese entpuppten sich als überschaubar konfortabel. Doch wir wollten auch lediglich darin übernachten. Die Kreuzberger Umgebung bot zumindest einen Döner für die teils ausgehungerten Schülerinnen und Hamza, dem männlichen Anteil der Gruppe. Auch das Abendessen überraschte uns, indem es einfach nicht stattfand. Etwas gestresst und ausgehungert bekamen wir dann auch hier mit Verzögerung das ersehnte Abendessen. Danach ging es erst mal mit der Bahn quer durch Berlin nach Potsdam. Ein Besuch der brandenburgischen Hauptstadt ist Pflicht, vor allem der Besuch des Regionalliga Krachers Babelsberg 03 gegen Carl Zeiss Jena. Als Highlight überraschte dann der Fotoautomat am YAAM, einer jamaikanischen Strandbar, nahe unserer Unterkunft.

Nach einer lauten Nacht – unsere SchülerInnen waren für den Krach nicht verantwortlich, sondern gefühlt, alle anderen Gäste – machten wir uns auf, um Berlin zu erkunden. Eine einstündige Bootstour bei wunderbarem Wetter, bei dem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an der Spree präsentiert wurden, inklusive dem Reichstag und Regierungskomplex, weckte Interesse auf mehr. Anschließend machten wir uns auf zum Checkpoint Charlie. Hier tauchten wir in die spannende Welt der Fluchtversuche aus der ehemaligen DDR ein. Von umgebauten Autos, in denen Flüchtlinge über die Grenzen nach Westdeutschland transportiert wurden, über Boote und Selbstschussanlagen, bis hin zu der phantastischen Flucht zweier Familien in einem selbst gebauten Heißluftballon, die Stories hätten auch aus Hollywood stammen können. Nach einer Mittagspause besichtigten wir das Brandenburger Tor und den Reichstag. Von dort aus ging es zurück, um abschließend entlang der East Side Gallery Richtung Hotel zu spazieren. Während Adelina, Ikra, Viktoria und Hamza im Museum noch mit Fragen über Fragen auffielen, kippte hier langsam die Stimmung. Kismet wäre am liebsten wieder in Bergheim und auch Nathaly und Aya ersehnten, wie die übrigen Schülerinnen und Hamza ihr Zimmer herbei. Frau Kaiser, Herr Bastian und Valeria schafften als einzige die gesamte Mauer.

Nach dem Abendessen nutzten einige Schülerinnen nochmals die Möglichkeit, um am ominösen Fotoautomat, in Schale geschmissen, Fotos zu machen. Mehr ging nicht. Die 18.000 erreichten Schritte waren den Damen und Herren zu viel. Leider ging es am nächsten Tag bereits zurück. Die glorreiche Idee von Herrn Bastian, die frühere Bahn zu nehmen, um 90 Minuten früher zu Hause zu sein, führte uns zu einem gezwungenen einstündigen Aufenthalt in Hannover, wo wir, nett gezwungen, ausstiegen, um unsere gebuchte Bahn zu nehmen. So haben wir, neben dem Besuch Berlins, sogar an drei Tagen drei Landeshauptstädte Deutschlands besucht.

O. Kaiser, T. Bastian