In Köln kann man immer wieder etwas Neues entdecken. Und so haben wir, die Klasse 10B, uns Anfang Februar aufgemacht, dieses Mal sowohl Kunst als auch Geschichte in Köln zu erkunden. Da man dies nicht mit leerem Magen kann, haben wir uns nach einem kurzen Stadtspaziergang zunächst ein Frühstück im gemütlichen Cafe Extrablatt am Alter Markt gegönnt. Mit gefülltem Magen starteten wir dann zum Wallraff-Richartz-Museum, wo wir herausfinden wollten, ob uns die alten Meister der Malerei in ihren Bann ziehen konnten. Und so bemühten wir uns, z.B. einige von Rembrandts Gemälden und auch Gemälde zur Kölner Stadtgeschichte zu interpretieren und gebührend zu würdigen. Die alten Gemälde beeindruckten den einen mehr, den anderen weniger. Aber auch um das herauszufinden, muss man sich auf den Weg zu ihnen begeben und das haben wir gemacht.
Der Hauptprogrammpunkt an diesem Tag allerdings war die Führung durch das NS-Dokumentationszentrum am Appellhofplatz. Das EL-DE Haus war zur NS-Zeit die Gestapo-Hauptzentrale in Köln, also das Machtzentrum der Geheimen Staatspolizei Hitlers. Unsere Führung brachte uns unter anderem in die Kellerräume, wo sich die Gefängniszellen befanden. In diesen kleinen Räumen wurden Menschen damals wegen Regelverstößen und Handlungen gegen die Regierung Hitlers von den Nationalsozialisten gefangen gehalten. Es war erschütternd, zu sehen, wie in diesen engen Zellen oft über 33 Menschen eingesperrt waren, so dass alle die ganze Zeit eng nebeneinander stehen mussten.
Man sieht in den Zellen, dass die Wände beschrieben sind. So versuchten die Verhafteten, Spuren von sich selbst zu hinterlassen. In ihrer jeweiligen Muttersprache schrieben sie mit Kohle oder ritzten mit Schrauben oder sogar ihren eigenen Nägeln ihre Geschichte in die Wände. Ihre Botschaften zeugten von den grausamen Erfahrungen, die diese Menschen während ihrer Haft dort erlebt hatten. Manche fanden Worte, um den anderen Inhaftierten Mut zu machen, um die Haft und die Folter zu überleben. Es fühlte sich bedrückend an, sich vorzustellen, was die Menschen durchgemacht haben müssen. Dieser persönliche Einblick in die Gedanken der Gefangenen hat uns tief bewegt. Wir empfehlen euch einen Besuch im EL-DE Haus sehr, da man an so einem Original-Geschichtsort die Geschichte am besten versteht.
Wir hatten einen sehr schönen Tag in Köln und das nicht nur, weil wir Interessantes erfahren haben, sondern vor allem, weil wir als Klasse zusammen waren und gemeinsam schöne Erinnerungen geschaffen haben.
Julian Lenke, Fatima el Moussaoui, Benayahou-David Kiangebeni, Salma Tachafine, Muna Satleh, Minh Anh Duong