Heute hatten die Klasse 8b und Frau Zimmermann das Glück, an einer der sehr begehrten Autorenlesungen der Lit-Cologne im Comedia Theater der Kölner Südstadt teilnehmen zu können. Die Lit-Cologne ist das größte Literaturfestival hier in der Region für Erwachsene, Kinder und Jugendliche und immer am gleichen Tag an dem das Programm erscheint fast vollständig ausverkauft. Auch für Klassen finden altersentsprechende Lesungen statt, für die man sich allerdings bereits im November für ein Losverfahren bewerben muss, da es nur sehr wenige Karten gibt. Dieses Mal hatten wir wirklich Glück und eine Lesung zugeteilt bekommen. Wir hörten im grünen Saal des ComediaTheaters die Lesung: Mauerpost. Gelesen wurden Auszüge des Buches „Mauerpost“ von den beiden Autorinnen Maike Dugaro und Anne-Ev Ustorf selbst.
Das Buch spielt in Berlin 1988, als Ost- und Westdeutschland noch geteilt waren und eine große Mauer West- von Ostberlin trennte. Die Menschen aus dem Osten durften keinen Kontakt mit denen aus dem Westen haben, aber viele versuchten dennoch dieses Verbot zu umgehen. So auch die beiden Hauptpersonen, Julia, 15 Jahre alt, die im Osten der Stadt, direkt an der Mauer zu Westberlin lebt und die 13-jährigen Ines aus Westberlin. Julias Nachbarin „Oma Ursel“ vermittelt ihr eine Brieffreundschaft mit Ursels richtiger Enkelin Ines, denn Handys gab es damals noch nicht und die Post wurde im Osten durch die Staatssicherheit (Stasi) überwacht. Deshalb musste Brieffreundschaft muss streng geheim bleiben, denn auch Julias Vater duldet keine Westkontakte und Ines’ Mutter will nichts mehr mit dem Staat zu tun haben, aus dem sie einst floh. Die Briefe überbrachte eine Tante, die oft nach Ostberlin fuhr, in ihrer Kleidung versteckt. Brief für Brief lernen Ines und Julia etwas über das Leben der jeweils Anderen in der geteilten Stadt Berlin. Sie recherchieren über die Vergangenheit von Ines Mutter und kommen dabei einem großen Familiengeheimnis auf die Spur …
Die Lesung hat allen viel Freude gemacht und am Ende durften wir auch Fragen stellen, was wir eifrig nutzen. So erfuhren wir, dass die beiden Autorinnen eigentlich Journalistinnen sind, und dies ihr erster gemeinsamer Roman ist. Es sollen aber weitere folgen. Auch dass es zwei Jahre gedauert hat, bis das Buch wirklich fertig war, dass es viele Schreibblockaden gab, an denen sie nicht weiter wussten, dass sie am Ende auch alles mehrfach genau nachlesen mussten Vorher hatten sie sehr lange über das Leben in Ostdeutschland damals recherchiert und das Buch beruht auf vielen wahren Begebenheiten. Die Personen sind aber frei erfunden. Es sollte auch genau dieses Jahr herauskommen, genau 30 Jahre nach dem Fall der Mauer, den die beiden Autorinnen selbst erlebt haben.
Nach der Lesung hatten wir noch etwas Zeit in der Schildergasse/Hohestraße zu shoppen und Essen zu gehen. Schade war, dass es am Ende noch hagelte und wir waren dann doch froh, wieder im Zug zurück nach Bergheim zu sitzen.
Yvonne Zimmermann