„…und Mittwoch bin ich wieder hier!“

„Was  wird jetzt aus uns, was sollen wir denn ohne Sie machen?“ Mazlum und Yassin aus der Stufe 9 waren bei der Abschiedsfeier für den langjährigen Berufswahlkoordinator Friedhard Krämer am 10. Februar sicher nicht die einzigen Schüler/Innen der Erich Kästner-Hauptschule, denen die Frage durch den Kopf ging. Mehr als zwei Jahrzehnte hat sich Friedhard Krämer vor allem um die Zukunft seiner Schützlinge in den älteren Jahrgangsstufen Gedanken gemacht, sich stets gekümmert, wo es nötig war. Vor fünf Jahren initiierte er den Aufbau des Berufsorientierungsbüros (kurz: BOB), das als Anlaufstelle bei Vorbereitung und Übergang zur Berufsausbildung inzwischen aus dem Schulbetrieb nicht mehr wegzudenken ist. „Sie haben uns immer Praktikumsplätze besorgt, sie waren ein guter Berufsberater, haben viele freie Ausbildungsstellen besorgt“, so die einhellige Schülermeinung. Kein Wunder, dass dem 63-jährigen in der Aula zum Abschied große Sympathien entgegengebracht wurden, die Krämer sogleich gerne zurück gab: „Danke, dass ihr für mich heute hier so lange ausgehalten habt, obwohl ihr bereits die Zeugnisse in den Händen und eigentlich schulfrei habt.“ Zum Abschied gab’s neben Tanzvorführungen und einem kleinen Ständchen aus allen Stufen zahlreiche Plakate und Urkunden, mit denen die Schülerinnen und Schüler ihrem „Berufsberater“ und „Mathespezi“ dankten und ihm eine frohe Ausschulung wünschten.

Fast 40 Jahre lang war Friedhard Krämer als Pädagoge aktiv. Den gelernten Mechaniker hatte es schnell zum Studium und in der Folge an die Schule gezogen, wo er seine berufliche Erfüllung fand. Dass er trotz des einen oder anderen Wehwehchens täglich den Weg in die Schule fand, lag besonders daran, „dass ich hier von Schülern und Kollegen große Zuneigung und Wertschätzung erfahren habe“. Ein Kompliment, das von Schülerseite schnell zurück kam. „Wir wurden von Herrn Krämer voller Respekt behandelt. Und er hat immer noch ein Späßchen gemacht.“

Und weil die Trennung im Falle Friedhard Krämer nicht ganz so leicht fällt, hatten für den scheidenden Berufswahlkoordinator die Abschiedsworte: „Maat et joot“ keinen endgültigen Charakter. Denn „Mittwoch bin ich wieder hier.“ Einmal pro Woche steht Krämer weiterhin allen, die noch nicht so richtig wissen, wie ihre Zukunft aussehen könnte, mit Rat und Tat zur Seite. Kümmert sich. Ruhig und gelassen, wie man ihn eben mag.

Ralf Angenendt

1 Kommentar

    • F. Krämer auf 23. Februar 2012 bei 09:28

    Es war für mich eine wunderschöne Verabschiedung!
    Ganz herzlichen Dank den Schülern, dem Kollegium und der Schulleitung für die tollen Aufführungen, die vielen Urkunden, Geschenke und Wünsche.
    Es waren für mich Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung.
    Wie sang doch der Lehrerchor: Niemals geht man so ganz …….
    Also dann bis nächsten Mittwoch
    F. Krämer

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